Die Untersuchungen an den Textilfunden sind weitgehend abgeschlossen. Dabei wurde eine Auswahl von über 40 Funden mit 200 einzelnen Teilen bis ins Detail dokumentiert. Die Ergebnisse sind in einem Katalog zusammengefasst, der die Forschungsgrundlage für die beginnende Auswertung bildet. Dafür werden die Gemeinsamkeiten und Auffälligkeiten herausgearbeitet und anschließend hinterfragt. Bestätigt hat sich die anfängliche Beobachtung, dass für die Textilien bis auf eine Ausnahme ausschließlich Wolle verwendet wurde. Verschiedene Webarten wurden ebenso festgestellt wie feine Stricktechniken. Ein besonders auffälliger Aspekt wurde an den Rändern zahlreicher Stücke beobachtet: sie wurden entlang ehemaliger Nähte aufgetrennt und die Fäden sorgfältig entfernt, was darauf hindeutet, dass sie nicht nur eine ursprüngliche, sondern auch eine zweite Nutzung hatten. Im bergbaulichen Betrieb konnten sie zum Beispiel noch zum Auspolstern von Schuhen, Kleidung oder Transportgefäßen dienen, aber auch zum Säubern von Gezähen (Werkzeugen) oder zur Abdichtung wasserführender Elemente. Denkbar ist auch eine hygienische Verwendung wie der Körperreinigung und -trocknung oder die Verwendung als Wundverband.

Ursprünglich waren viele der Stücke Teile von Gewändern, was an ihrer Schnittform und ihren Details erkennbar ist. So lässt sich von einem Textilfund sogar auf zwei Hintergründe schließen, einmal zur Kleidung der Bergleute und einmal zur Nutzung im Bergbaubetrieb.Weitere spannende Aspekte, die noch ausgewertet werden, sind Farben oder Verzierungen wie z. B. Muster, aber auch Abnutzungsspuren. Zudem sind noch Analysen zur Wollfaserqualität geplant, die das Wissen über die genaue Machart der Fäden vertiefen.