Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Historische Dokumente

Die historische Recherche erstreckt sich im Wesentlichen auf die ausführliche Sichtung und Erschließung der Archivalien, deren inhaltliche Analyse durch ein historisch-kritisches Quellenstudium sowie eine fachgerechte Digitalisierung relevanter Quellen. Vorgegeben durch die für das Projekt ausgewählten Grubenräume gilt das Interesse schwerpunktmäßig Urkunden, Korrespondenzen und Akten des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, die im Stadtarchiv Goslar aufbewahrt werden.

In den dortigen Urkunden spiegeln sich die Rechtslage und insbesondere die wechselnden Besitzverhältnisse wieder. Streitsachen zwischen Anteilseignern werden in ausführlichen Briefwechseln geklärt und wirtschaftliche Rückschlüsse können aus Grubenvermessungen oder Abgabenverzeichnissen gezogen werden. Zusammengenommen ergibt sich ein erster Eindruck der Veränderungen, die der Rammelsberg im Laufe dieser frühesten dokumentierten Jahrhunderte erfahren hat.

Ergänzt werden diese schriftlichen Zeugnisse durch Grubenbefahrungsberichte, die seit dem 17. Jahrhundert überliefert sind. Bei den Protokollen handelt es sich um detaillierte Zustandsberichte der Gruben, Stollen und Schächte, die im Rahmen von amtlichen Bergbefahrungen erstellt wurden.

Wie auch bei den Risszeichnungen des Bergwerkes, die ab demselben Zeitraum überliefert sind, wurden hier allerdings sowohl die mittelalterlichen Grubenräume als auch die mit der Zeit durchgeführten baulichen Veränderungen und Ergänzungen festgehalten. Die Auswertung dieser Befahrungsprotokolle und insbesondere die Sichtung der Grund- und Profilrisse hilft demzufolge bei der Bewertung der jetzt im Rahmen der Digitalisierung erfassten Strukturen. Besonders für die Klärung der über die Jahrhunderte wechselnden Benennungen für dieselben Baue, die immer wieder für Unsicherheiten sorgen, können diese Quellen einen wertvollen Beitrag leisten.