Ende März wurde das Areal des ehemaligen Zwangsarbeiterinnen- und Zwangsarbeiterlagers unterhalb des Herzberger Teiches nach Metallobjekten abgesucht. Die Suche wurde tatkräftig von qualifizierten Sondengängern durchgeführt und von den Archäologen der Arbeitsstelle Montanarchäologie begleitet. Auf der rund 2400 m² großen untersuchten Fläche wurden knapp 50 stärkere Signale erfasst und kontrolliert.
Einzelfunde, die direkt an der Oberfläche in der Grasnarbe eingebettet lagen, wurden sofort geborgen. Dabei kamen zum Beispiel Eisennägel einer Bebauung, Maschendraht einer Umgrenzung aber auch viel Abfall zu Tage. Allerdings ist auch dieser scheinbare Müll bei der Auswertung interessant. Denn Kunststoffe und metallene Verpackungen aus der NS-Zeit können problemlos bis heute überdauern. Erhaltene Aufschriften oder Symbole können zum einen eine zeitliche Einordnung ermöglichen und zum anderen wertvolle Hinweise auf persönlichen Besitzstand geben.
Signale tiefer liegender oder großer Metallartefakte wurden als Befund markiert und eingemessen. Sie müssen im Boden verbleiben und auf die kommenden Ausgrabungen warten. Sie ergänzen damit die Ergebnisse der vorangegangenen geophysikalischen Prospektion. Auf diese Weise können vorab besonders vielversprechende Bereiche ausgewählt werden, während die archäologischen Schichten und der wichtige Fundzusammenhang bis zur Ausgrabung intakt bleiben.