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Johannes Großewinkelmann

Dr. Johannes Großewinkelmann
WELTKULTURERBE RAMMELSBERG Museum & Besucherbergwerk
Bergtal 19, 38640 Goslar
Tel. +49 (0) 5321 / 750206
sammlung@rammelsberg.de

Nach einer Berufsausbildung zum Funkelektroniker studierte ich an der Universität Bielefeld Geschichte, Sozial- und Erziehungswissenschaften für das Lehramt an Gymnasien. Es folgte ein Volontariat und mehrjährige Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Museen im Rheinland und in Westfalen. Seit 2010 bin ich am Weltkulturerbe Rammelsberg als Sammlungsleiter und seit 2013 als stellvertretender Museumsleiter tätig.

Zusammen mit Prof. Dr. Karl-Heinz Schneider vom Historischen Seminar der Leibnitz-Universität Hannover biete ich seit einigen Jahren Lehrveranstaltungen zur Geschichte des Erzbergwerks Rammelsberg im Nationalsozialismus an. In Diskussionen mit den Studierenden ist aufgefallen, dass es, trotz eines größeren Forschungsprojektes zur Lage der Zwangsarbeiter:innen am Rammelsberg in den 1990er Jahren, noch viele unbeantwortete Fragen zu den „Tätern“ gibt, die vor Ort das nationalsozialistische Unterdrückungssystem gegenüber den Zwangsarbeiter:innen durchgesetzt haben. Eines der wichtigsten Unterdrückungsinstrumente dieser Täter war dabei sicherlich der kontrollierte Raum, also das Einsperren der Zwangsarbeiter in Lagern. Die Standorte der Zwangsarbeiter:innenlager auf dem Bergwerksgelände sind nur zum Teil überbaut und können deshalb noch archäologisch untersucht werden.

Da das Weltkulturerbe Rammelsberg und die Arbeitsstelle Montanarchäologie des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) schon seit Jahren kooperieren, lag eine Zusammenarbeit dieser beiden Institutionen an diesem Projekt auf der Hand. Als Glücksfall stellte sich dann noch die besondere Expertise des Landesarchäologen am NLD auf dem Gebiet der archäologischen Untersuchung von baulichen Hinterlassenschaften des NS-Regimes heraus.

Ich finde in diesem Projekt die Zusammenarbeit der verschieden wissenschaftlichen Disziplinen inspirierend. Und ich freue mich auf die enge Verzahnung von Forschung und Vermittlung, um mit jugendlichen Schülern und Studierenden eine den aktuellen gesellschaftlichen Verhältnissen angepasste Erinnerung an die NS-Geschichte zu entwickeln.