Auf dem Gelände des ehemaligen Männerlagers am Fuße des Herzberger Teiches wurden mit Hilfe des Baggers an neun Stellen Suchschnitte angelegt. Die erste Frage, die sich dabei stellt, lautet: welche von den Baracken wurden tatsächlich realisiert? Und entspricht dies dem, was aus den Archivalien bekannt ist? Wir kennen zurzeit vier Lagepläne. Sie stammen aus dem Jahr 1943, zwei sind von 1944 und einer von 1948. Die Pläne hatten unterschiedliche Schwerpunkte. Daher sind die Gebäude jeweils unterschiedlich eingezeichnet und es ist weder klar, welche überhaupt realisiert wurden noch in welcher Form. Der Plan vom 28.6.1944 diente z.B. speziell dem Brandschutz und ist deshalb nur schematisch gehalten.
Aufbauend auf den vorliegenden Informationen aus den Plänen, der Geophysik und der Sondengängerprospektion wurde die Lage der Schnitte so ausgewählt, dass etwaige Standorte von Gebäuden überprüft werden können. Der Bagger zog dabei in zentimetergenauen Schichten die Grasnarbe ab. Schon dabei traten erste Strukturen zu tage wie z.B. Mauerzüge oder betonierte Bodenplatten. Diese werden im Verlauf der nächsten Monate ausgegraben und genauer untersucht.