Unter den Menschen, die in der NS-Zeit am Rammelsberg Zwangsarbeit leisten mussten, war eine größere Anzahl an Frauen. Diese in der Forschung oft wenig beachtete Gruppe wurde nicht zusammen mit den Männern in dem bereits im vergangenen Jahr ausgegrabenen Barackenlager untergebracht. Sie wurden in einem Bestandsgebäude am anderen Ende des Werksgeländes einquartiert. Auch dieses wurde nach einer kurzen Nachnutzungsphase nach dem Krieg abgerissen. Heute ist von diesem authentischen Ort im Gelände kaum etwas zu erkennen.
Von dem Gebäude existieren sowohl Grundrisspläne als auch Fotos aus der Nachkriegszeit. Da es jedoch bereits um die Jahrhundertwende bestand, handelt es sich nicht um originale Pläne, sondern spätere Umzeichnungen. Aus der Kriegszeit ist kein Plan bekannt.
Die Ausgrabungen wurden zusammen mit Ehrenamtlichen des Landkreises Goslar durchgeführt. Dabei erfolgte die Anlage von insgesamt fünf Schnitten. Mit diesen wurden Mauerzüge des Kellers angetroffen, welcher so in den Plänen nicht eingetragen war. Beim Abriss des Gebäudes wurden die aufgehenden Teile des Gebäudes in diesen Keller hineingestürzt und einplaniert. Das Material wurde demnach nicht abtransportiert, was bedeutet, dass Gegenstände aus dem Erdgeschoss und den darüber liegenden Stockwerken, gefunden werden können. So gelang es zum Beispiel im Bereich unterhalb der ehemaligen Waschküche unter anderem ein Wäschesieb und die Reste eiserner Waschbecken zu bergen.