Die Hohlraumstrukturen, die für das Projekt relevant sind, werden dreidimensional hochauflösend erfasst und ausgewertet. Für die Digitalisierung der Grubenräume ist die Structure-from-Motion Photogrammetrie auf Grund der besonderen Anforderungen (teilweise schwierige und enge Zugänge, verwinkelte Bereiche, Denkmalschutz, klimatische Bedingungen unter Tage, kein GPS-Empfang zur Positionsbestimmung) besonders geeignet. Durch eine Vielzahl von Fotoaufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen, für die die Kamera nicht auf einem Stativ befestigt sein muss, können wesentlich einfacher als beispielsweise beim Laserscan ansonsten durch Abschattungen verdeckte Bereiche zusätzlich erfasst werden. Eine spätere Ergänzung um weiteres Bildmaterial ist relativ einfach möglich. Der resultierende orientierte Bildverband ermöglicht eine räumliche Zuordnung aller aufgenommenen Fotos. Das Ergebnis ist ein hochwertiges Geometrie- und Texturmodell. Die Photogrammetrische Auswertung wird in Kombination mit tachymetrisch eingemessenen Zielmarken durchgeführt. Die Vermessung mit einer klassischen markscheiderischen Methode liefert als unabhängiges Verfahren erstens Vergleichswerte zur Absicherung der Ergebnisse und zweitens einen Anschluss an ein übergeordnetes Koordinatensystem.
Weiterhin wird eine Auswahl der einzigartigen historischen Bergbaumodelle im Sammlungsbestand der Museen im Welterbe hochauflösend digitalisiert. Dieses bedarf aufgrund der filigranen Bauweise einer anderen Methodik als im reellen Grubengebäude. So ist z.B. die Landschaft in den Modellen durch maßstäblich gebogene Drähte, die den Höhenlinien entsprechen, modelliert, während die Funktionsmodelle Miniaturnachbauten komplexer, beweglicher Bergbaumaschinen darstellen.
Die Digitalisate werden mit den Forschungsergebnissen der Archäologie und der historischen Recherche in Kontext gestellt. Zusätzlich werden zur weiteren Analyse unter anderem das aus den Airborne-Laserscanning-Daten gewonnene digitale Geländemodell (DGM) oder bereits vorhandene 3D-Modelle einzelner untertägiger Grubenräume im Westharz einbezogen.